Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass Leere das falsche Wort sein muss – dass es viel mehr um Stille geht. Gesehen als «den emotionalen und geistigen Körper stillen», so wie eine Mutter ihren Säugling stillt, wenn er danach zu frieden ist. Erst in dieser Stille erhält Essenz eine Plattform, um in ihrer Reinheit hervor zu treten. Das Konsumieren von Kunst ist das beste Beispiel, um zu zeigen, dass sich die Kultivierung einer inneren Stille lohnt.
Hadern um die Erweiterung der Kulturevolution: Ich finde es wichtig zu verstehen, warum das so ist: Wir hadern um die kulturelle, geistige Evolution 2.0, die neue und komplexere Gesetze fordert, weil es nicht mehr nur einen schlichten Hauptparameter gibt: Überleben oder sterben. Aber genau nach diesem Gesetz entwickeln wir auch unsere Kulturen und Gesellschaften – das ist wahrscheinlich sinnvoll im Kontext von Jägern und Sammlern, aber wie soll eine Zivilisation ohne «wenn, aber, oder, vielleicht» funktionieren, nur mit «ja/nein»? Die Evolution des Geistes braucht mehr Operanden! Mit einem Fussball-Stadion lässt sich das gut zeigen. Und es ist ein guter Titel. 🙂
Dieser Roboter ist nicht nur für meine Körperfunktionen zuständig, meine gesamte persönliche und kulturelle Prägung ist ein Programm, das auf die Genmaschine aufsetzt. Natürlich ist dieses System hoch komplex, und wie immer folgt irgendwann ein Quantensprung, wenn der Threashold überschritten wird. Dieser ist dann, wenn etwas hinter meinem Roboter erkennt, dass der Roboter willkürlich und impulsiv, nicht wirklich nachvollziehbar und begründet, handelt. Das wahre ICHBIN hat nun die Chance, Wahrheit zu kultivieren und seinen Roboter auf eine gerade Spur der Nächstenliebe zu bringen.
Daraus könnte man schliessen, dass all die dahin geschlachteten Wesen und geschändeten Refugien jene Gravitation erzeugen, durch die Früchte unserer Zivilisationen auf frischen Boden aus Motivation und Tatendrang fallen und immer wieder neu erwachsen. Wir würden im Hamsterrad der Historie durch die Epochen rennen, buchstäblich alle miteinander und übereinander her, und Fortschritt mit Leid erkaufen. Man müsste sodann fragen, wieso Motivation und Tatendrang immer mit Leid verbunden seien. Zuerst, wenn ich selber leide und deswegen erfolgreiche Werkzeuge konstruiere; danach, wenn ich mit meinem tollen Werkzeug der Andern Ressourcen abstaube, da meine Hoffnung in Habgier umgeschlagen hat.
«Wunder stehen nicht im Gegensatz zur Natur, sondern nur im Gegensatz zu dem, was wir über die Natur wissen.» (St.Augustin, Apostel von England und erster Erzbischof von Canterbury, ?-604/605) – Nein, ich denke, so stringent wie sich unser Universum vom Mikro- zum Makrokosmos ausbildet, so stringent wird es im Ultramikro- und Ultramakrokosmos weiter gehen. Dies ist nach bestem Denken die beste Annahme, die man treffen kann.
Wieso Gott auch ohne Persönlichkeit uns selbst sein kann.