Wundern über Wunder
Unsere moderne Mathematik und die moderne Teilchenphysik als kleines 1×1 des Kosmos zu verstehen oder eben Gott als Funktion eröffnet viele Möglichkeiten, füllt Lücken und verbindet zwei gegensätzliche Systeme stringent. Die Erfahrung zeigt doch, dass am Anfang stehts ein Wunder und am Ende eine Funktion steht — sei es beim Hebelgesetz, bei der Dampfmaschine, Medizin, Sozial- und Geisteswissenschaften, oder halt Wundern, deren Funktion wir noch nicht herausgefunden haben. Jedenfalls ist das meine einfachste Lösung für das komplexeste Problem.
Hebel, Druckluft- und Hydrauliksysteme, Optik, das Kugelstosspendel, ein Wunder für jeden, der keinen Physikunterricht besuchen konnte. Sensitivität, Synchrinizität – ein Wunder für jeden, der Gott nicht als Funktion versteht. Ich würde meinen, wir Menschen haben ein, zwei Gotteshebel gefunden; gemerkt, wie man er/sie/es als Keule benutzen kann. Von einem Gottesrad sind wir noch Äonen entfernt. Um bei einer historischen Analogie zu bleiben, könnte man sagen, dass einzelne Individuen und Kulturen das Feuer ganz frisch kultiviert haben, die Eliten der Hochkulturen aber nichts besseres zu tun wissen, als die Welt damit in Brand zu setzten. Ob Stein, Eisen, ob Hebelgesetz, Kernphysik oder ob andere Wunder wie Spontanheilung, Sinngebung, Telepathie, Erfüllung: Immer setzen wir zuerst mal kurz die Welt in Brand, bevor wir uns fragen, was sonst wir mit der neuen Erkenntnis tun könnten. Das ist vielleicht hochintelligent, jedoch keinesfalls schlau.
Fokus
So versuche ich hier, die tausend Fragen zu stellen und Antworten zu finden, die eher auf tiefgründigen, physikalischen Fundamenten ruhende Möglichkeiten sind. Ich möchte nicht Wahrheiten predigen, die es sowieso nicht gibt, und auch nicht einfach ausserhalb der Box denken – Ziel wäre, die Box komplett zu vergessen. Aber ohne tieferes Verständnis unseres Biologischen Erbes werden wir uns von unserem kollektiven Egozentrismus nicht lösen können.
Die Zukunft hängt nicht davon ab, was wir wissen, sondern was wir verstehen. Wissen tun wir genug, aber das Wissen will kultiviert werden – insbesonders, wenn es aus tausend Fragen und schier unendlichen Möglichkeiten besteht. Eine Sichtweise von Gott als Funktion filtert die Möglichkeiten derart, dass sie an einem analytischen und logischen Geist andocken können, der einen strafenden, oder auch liebenden, personifizierten Gott nicht mehr ernst nehmen kann. Wenn wir Dreiecke wären, hätte Michelangelo zwei sich knapp berührende Dreiecke an die Decke gemalt, nicht wahr. Dass der Gottesfunke aber existiert, dem tut das keinen Abbruch.
Luxus der freien Wahrheitssuche
Wenn man nun von Vierecken, Fünfecken oder gar Kreisen spricht oder sie gar lehrt, wurde und wird einem in der Regel ziemlich schnell institutionell ein Ende bereitet. Ich geniesse es ungemein, mich hier frei äussern zu können – in den letzten 250’000 Jahren ist das eine extreme, globale Ausnahme. Der Feuertod ist ja schon fast eine humane Angelegenheit verglichen damit, z.B. in drei Tagen am Kreuz zu verdursten, während einem die Krähen die Augen auspicken. Es ist mir schlicht unmöglich zu verstehen, wie man nicht sehen kann, dass das «göttliche» in der Natur keine Form hat, während es jede Form zugleich ist. Eine Art Paradox, dass wer dem «göttlichen» eine umso präzisere Form gibt, desto geringere Chancen hat, es auch zu finden. Das Ego macht’s möglich.
Das Konzept der Site ist ein Blog. Das heisst, es entstehen immer wieder neue Artikel zu neuen Fragen. Wenn ihr welche habt oder mein Geschwurbel euch zu welchen anregt – nur her damit. Auch ich suche Inspiration.
So freue ich mich riesig, wenn meine Wortklingen, Thesenburgen und Netzwerk-Weben gehörig auseinander genommen werden! Haut rein. Nur zusammen finden wir eine potentielle Schnittmenge von Wahrheit. Ich bin überzeugt, dass diese Gott nicht als Person zeigen wird: Gott ist eine Funktion. 🙂